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Dipl.-Ing. Architekt
Jochen Entsberger


Ingenieurbüro für Energieberatung
 

Energienews


06.08.2020

Erneuerbare erhöhen Beitrag zum Energieverbrauch

Die Corona-Pandemie führt dazu, dass der Energieverbrauch in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich um 7 und unter ungünstigen Bedingungen bis zu 12 Prozent zurückgehen wird, prognostiziert die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) auf Grundlage der aktuellen Berechnungen für das erste Halbjahr.

Bei einer schnellen und störungsfreien Erholung von den Auswirkungen der Corona-Pandemie rechnet die AG Energiebilanzen für 2020 mit einem Verbrauchsrückgang im einstelligen Prozentbereich, bei einem erneuten Lockdown wäre dagegen eine zweistellige Verbrauchsminderung gegenüber dem Vorjahr möglich.

Nach Ablauf der ersten sechs Monate lag der gesamte Energieverbrauch mit 5.961 Petajoule (PJ) beziehungsweise 203,5 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) um 8,8 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Die Anteile der Energieträger im nationalen Energiemix haben sich zugunsten der Erneuerbaren sowie von Erdgas verschoben. Die erneuerbaren Energien steigerten dagegen ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2020 um insgesamt 3 Prozent. Bei der Windkraft und Solarenergie gab es aufgrund günstiger Witterungsverhältnisse jeweils ein Plus von 10 Prozent. Bei der Biomasse kam es zu einem Minus von 1 Prozent. Die Wasserkraftwerke lieferten 1 Prozent mehr Strom.

Der Rückgang beim Energieverbrauch erstreckt sich auf alle fossilen Energieträger; knapp zwei Drittel des Verbrauchsrückgangs von 575 PJ bzw. 19,6 Mio. t SKE entfielen allerdings auf Kohle, so dass die AG Energiebilanzen für das erste Halbjahr mit einem kräftigen Rückgang der energiebedingten CO2-Emissionen in einer Größenordnung von mehr als 13 Prozent gegenüber 2019 rechnet. Für das Gesamtjahr erwartet die AG Energiebilanzen einen Rückgang in einer Spanne zwischen 10 und 17 Prozent bei den energiebedingten CO2-Emissionen.

Niedrige Stromverbräuche auch in den Nachbarländern sowie historisch niedrige Erdgaspreise führten zu deutlichen Verschiebungen in der europäischen Stromerzeugungsstruktur. Deutschlands negativer Stromaustauschsaldo mit seinen Nachbarstaaten fiel daher im ersten Halbjahr 2020 wesentlich geringer aus als im Vorjahreshalbjahr. Nicht nur die Strommenge, die aus dem Ausland nach Deutschland floss, nahm deutlich zu, auch die Stromflüsse aus Deutschland in die Nachbarstaaten gingen zurück.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen / pgl




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